Durch die ehemaligen Weinberge Eningens

Do., 31.03.2016 - Mi., 20.04.2016,

Durch Eningens frühere Weingärten

 

(hoc) Nach einer Reihe von trüben Tagen gab es am 17. März wieder einmal frühlingshaftes Traumwetter. So war es kein Wunder, dass sich am Nachmittag eine stattliche Zahl von Unternehmungslustigen der Seniorengruppe Ecke Wengen-/Schillerstraße traf, um eine aussichtsreiche Wanderung auf heimatlichen Wegen zu unternehmen. Einen ersten Halt gab es am Schillerplatz, um dort eines der eindrücklichen Werke der Eninger Bildhauerin und Zeichnerin Gudrun Krüger (1922 – 2004) auf sich wirken zu lassen: die 1986 in Edelstahl geschaffene, taubenblau gespritzte „Eichenläubin“, die wie auch verschiedene andere Werke der Künstlerin mit einem schauenden Auge in die umgebende Natur blickt. – Dann ging‘ s hinaus in die freie Landschaft. Auf dem Schönen Weg konnte man sich überzeugen, dass dieser seinen Namen nicht zu Unrecht trägt, denn es bot sich gerade an diesem prächtigen Frühlingstag wieder ein herrlicher Ausblick auf die Landschaft, die Eningen umgibt. Wanderführer Hans Otto Christe erinnerte an die Bedeutung, die der umgebende Südhang im Laufe der Jahrhunderte für unseren Ort hatte. Schon im frühen Mittelalter wurden hier Reben angebaut. Das Kloster Pfullingen, das hier Besitz hatte, kultivierte die arbeitsintensive Rebe. Umfangreicher wurde der Weinbau im 16. Jahrhundert. Er dehnte sich zeitweise auch auf andere Bereiche unserer Markung, so auch auf den Rangenberg, aus. Lange Zeit wurden vorwiegend besonders ertragreiche Rebsorten angepflanzt. Etwa ab 1800 bemühten sich die württembergische Regierung, aber auch der Gemeinderat, den Anbau auf edle Sorten umzustellen. Durch den hohen Arbeitsaufwand, aber auch die Einschleppung von aus Amerika stammenden Schädlingen wie der Reblaus und den Mehltau wurde der Weinbau immer mehr durch Obstkulturen ersetzt. 1934 schenkte Christian Rall, genannt „Ango“, in seiner Besenwirtschaft in der Burgstraße den letzten Eninger Wein aus. Zur Verarbeitung der Ernteerträge gab es auf Eninger Markung 2 Keltern: Um 1565 wurde im Gewand Bei der Kelter (bei der heutigen Reutlinger/Pfullinger Straße) die Bächkelter errichtet, Sie wurde 1919 abgebrochen. Die Loschenhaldekelter im Gewand Loschenhalde (gegenüber dem späteren Südbahnhof) wurde 1961 abgebrochen. In beiden Keltern wurde mit dem Aufkommen des Obstanbaus auch Obst gepresst. – Auf dem Schönen Weg ging die Wanderung weiter durch das Gewand Blankensteiner. Dort hatten die Herren von Blankenstein, deren Burg sich über Wasserstetten im Lautertal befand, große Besitzungen, auf denen ebenfalls Weinbau betrieben wurde. Über den Alfred-Schradin-Weg und die Weinbergstraße ging es hinauf zum Johanneskindergarten, von wo sich nochmals ein schöner Ausblick in die Landschaft bot. In der Sportgaststätte an der Wengenstraße ließ man diesen schönen Nachmittag bei angeregter Unterhaltung gemütlich ausklingen.

 

 

Uhrzeit:
Ganztägig


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