Mundartstammtisch: Bruddle ond verzähle

Einen unterhaltsamen und humorvollen Abend hatte die Mundartgruppe des Albvereins in Verbindung mit dem Verein schwäbische mund.art im Spital bei vollem Haus angeboten.

Der erste Versuch einer „Bruddelei“ mit Roman Mangold war bestens gelungen. Jeder Tisch bekam einen Spruch vorgegeben, der im Sprechrhythmus eingeübt wurde.

Zum Beispiel „ ob des ebbes wird“ oder „ ja woiß mr des“ wurde dann wie ein Kanon an 5 Tischen gleichzeitig mit verschiedenen Sprüchen geschwätzt bzw. gebruddelt.

Die Stimmung war sofort gelockert und dann war das Thema „Der Erlkönig“ dran, eine dramatische Ballade von Johann Wolfgang von Goethe. Diese Erzählung stammt aus dem skandinavischen Raum. Sie schildert den Versuch des Elfenkönigs, die Seele des Menschen an sich zu ziehen und ihn zu vernichten. Sie wurde in reinem Schriftdeutsch mit Kölner Einschlag von Christoph Reiners vorgetragen.

Danach schilderte Peter Eberl die Vertonungen als Kunstlied durch Franz Schubert und auch von anderen Komponisten als Volkslied im 18. Und 19 Jahrhundert.

Sein „Erlkini“ im niederbayerischen Dialekt war dann etwas ganz Besonderes.

Barbara Kärn-Wilk   trug die oberschwäbische Fassung des Gedichts vor, die das Kind leben ließ…es hatte vom zu vielen Essen beim Martini Markt die Hosen voll geschissen.

Hermann Walz versuchte sich im elsässischen Dialekt mit dem „Erlekinni“. In dieser Fassung starb das Kind auch nicht, weil es wohl zu viel vom „neie Wei“ getrunken hatte.

Die zentralschwäbische Fassung hörten die Besucher von Dagmar Hoffmann und als Zugabe einen modernen Erlkönig , der sich mit den verkleideten Versuchsautos von Daimler, BMW usw. beschäftigte.

Eine weiter Bruddelrunde sorgte für Heiterkeit. Danach brachten verschiedene Besucher Gesicht und Texte zu Gehör. Besonders die Konjugation im bayerischen Dialekt „Wenn i an Schmalzler (Schmeie) hätt…….“ kam sehr gut an.

Nach einem nachdenklichen Gedicht von Doris Oswald, kam die letzte Bruddelrunde und ein neues Lied von Roman Mangold „ was wär wenn d‘Frau Trumpp a Schwäbin wär“ .

Angeregt unterhielten sich dann noch die Besucher und freuten sich über den fröhlichen Ablauf des Stammtischs.

Am 12.12. werden zwei Mitglieder der  Mundartgruppe beim lebendigen Adventskalender mit Gesang und Erzählung um 18 Uhr vor dem Rathaus wieder zu hören sein.

hw