















Fachwerk aufrichten


Am 6. September 1975 begann nach mehrjähriger Bauzeit der Betrieb im Wanderheim Eninger Weide. Neben dem Gastraum und der Küche im Erdgeschoß wurden auch im Obergeschoß Schlaf- und Waschräume eingerichtet.
Am 29. Mai 1976 wurde das Haus offiziell eingeweiht.
Damit war die Baracke des ehemaligen Flüchtlingslagers, die 1966 von der Ortsgruppe erworben wurde, Geschichte.
Die Historie ist im Jahres Programm 2025 beschrieben .
50 Jahre Wanderheim Eninger Weide Hans-Schenk-Haus
Das Jubiläumswochenende ist bei schönem Sommerwetter zu Ende gegangen – Grund für einen Rückblick.
Am Freitagabend spielte die Degerschlachter Blasmusik zum Auftakt im Zelt beim Wanderheim. Es war ein vergnüglicher Beginn des Jubiläumswochenendes für alle junggebliebenen Albvereinler und Gäste.
Am Samstag war der Erlebnisparcours für mehrere Dutzend Kinder und deren Eltern und Großeltern ein schönes Erlebnis. Basteln, Dosenwerfen und Tiere des Waldes entdecken waren im kurzweiligen Programm enthalten. Am Schluß erhielten die Kinder kleine Geschenke, wie z.B. Gummibärchen von Edeka Vrakas.
Die Vorführungen der Linedance Gruppe, wie auch die Hausführungen von HAP Hofmann und Ingo Ruf waren weitere Programmpunkte. Auch am Sonntag nutzten viele Besucher die Gelegenheit, die modern gestalteten Schlaf- und Aufenthaltsräume und die modernisierte Gaststube anzuschauen.
Der Festabend unter der Leitung vom 1. Vorsitzenden Herbert Hanner wurde begleitet von der Blaskapelle „Spontan“ des Musikvereins.
Er begrüßte zunächst besondere Ehrengäste, nämlich die Männer und Frauen, die maßgebend beim Bau des Wanderheims vor 50 Jahren beteiligt waren:
Gitta Dingler, Edel und Erich Ernst, Gabi Guhl, Inge Hoffmann, Erna Luik, Lucie und Walter Reinhardt, Rolf Werz. Auch die Tochter von Initiator Hans Schenk, nämlich Andrea Schenk, seit langer Zeit Schriftführerin in der Ortsgruppe, begrüsste er mit Ihrem Gatten beonders herzlich.
Weitere Ehrengäste waren Bürgermeister Eric Sindek, Regine Erb und Doris Sautter.
Er schilderte die Beweggründe und Ereignisse, die zum Bau des Vereinsheims vor 50 Jahren geführt hatten und die Risiken, die mit dem Bau und der Unterhaltung eingegangen wurden.
Das Ergebnis: es hat sich gelohnt.
30 Jahre lang wurde das Wanderheim von den Albvereinsfamilien geführt. Dadurch entstand ein gutes Gemeinschaftsgefühl, das sich positiv auf das Vereinsleben auswirkte.
Ab 2006 wurde das Haus an Gudrun Gekeler verpachtet, die es 10 Jahre lang führte.
Die Familie Odenius/Engelhardt führt es seit 2019.
Er lobte den Einsatz von Hüttenwart Ingo Ruf, der die Modernisierung mit HP Hofmann und anderen vorangetrieben hat.
Die Lage am Naherholungsgebiet Eninger Weide, dem Disc Golf Gelände, dem HW 1 und den Premiumwanderwegen sowie im Biosphärengebiet Schwäbische Alb ist geradezu ein Idealfall.
Bürgermeister Eric Sindek stellte fest, dass 50 Jahre nicht nur eine beeindruckende Zahl, sondern auch Ausdruck von Beständigkeit, Gemeinschaftssinn und von gelebter Heimtaverbundenheit sind.
Er erinnerte sich an eine eigene Grundschulwanderung mit dem Abenteuer der Übernachtung.
Ohne den Albverein gäbe es vieles von dem, was wir heute als selbstverständlich erleben, schlicht nicht.
Für eine Überraschung sorgte er mit der Ankündigung, dass geplant ist, künftig standesamtliche Trauungen im Wanderheim vorzunehmen. Dazu hatte er ein vom Bauhof der Gemeinde gebautes „Hochzeitstörle“ mitgebracht, das unter großem Beifall enthüllt wurde.
Für den Hauptverein gratulierte Vizepräsidentin Regine Erb zum Jubiläum, das ein Herzensprojekt war und ist. Eine unerschütterliche Gemeinschaftsarbeit mit 17.000 Stunden gemeinnütziger, unbezahlter Arbeit war eine Riesenleistung und mittendrin Hans Schenk, Visionär, Motor und Mutmacher.
Das Wanderheim sei lebendiger Ausdruck der Albvereinsgrundsätze
- Natur erleben
- Heimat bewahren
- Wandern verbindet
Sie dankte den Verantwortlichen, die dieses Haus tragen und es seit Jahren vorbildlich betreiben.
Die Vorsitzende des Lichtensteingaus Doris Sautter lobte diesen wichtigen Wanderstützpunkt am HW 1. Eine Vision sei vor 50 Jahren Wirklichkeit geworden mit positiver Ausstrahlung in die Umgebung. Ein Ort der Gastfreundschaft.
Ursel Wünsche gratulierte im Namen der Ortsgruppe der Naturfreunde und übergab einen Gutschein für eine Sitzbank, die bereits am Kinderspielplatz aufgestellt wurde. Sie betonte die Gemeinsamkeit des Zieles der beiden Vereine und wünschte eine gute Zukunft mit dem Gruß „Berg frei“.
Nach musikalischer Unterhaltung zeigte Ehrenvorstand HP Hofmann eine Bilderschau über die Geschichte des Wanderheims.
Ein Foto zeigte die Urzelle des Wanderheims auf dem ehemaligen Gelände des Flüchtlingslagers. Auf weiteren Aufnahmen waren die Pläne und auch die Bausteinaktion zu sehen.
Die Baugeschichte wurde weiter mit zahlreichen Fotos gezeigt und es wurde deutlich, wie schwierig und aufwendig die Arbeiten waren. Viele erkannte sich und auch Freunde bei der Arbeit.
Das ausgeklügelte System der Fachwerkkonstruktion, geplant von Architekt Ripple, wurde in kurzer Zeit aufgebaut und dann ausgemauert.
1975 konnte der Gaststättenbetrieb aufgenommen werden und 1976 wurde das gesamte Gebäude übergeben.
1982 wurde noch eine Gerätehütte erbaut.
Insgesamt wurden 18.850 Stunden mit den Aussenanlagen zusammen erbracht. 75 Helfer waren dabei.
Nach weiteren musikalischen Unterhaltungen schilderte Ingo Ruf die Geschichte der Renovierungen. Im Jahr 1997 wurd das Dach mit Isolierung und Kupferplatten saniert.
2014 wurde der Gerätschuppen auf die gleiche Weise ausgestattet.
Ein Spielplatz wurde 2004 angelegt. 2012 wurde eine große Umbauaktion mit dem Einbau von Duschen, Waschbecken und weiteren WC-Räumen im Obergeschoß vorgenommen. Ein barrierefreies WC wurde ebenfalls im EG eingebaut Dann wurde die Küche und Gastraum im Jahr 2017 modernisiert. Er dankte den Mitgliedern des Hüttenausschusses für ihren großen Einsatz.
2020 kam dann noch eine Photovoltaik Anlage auf das Dach, die im Sinne des Umweltschutzes gute Arbeit macht. Auch eine Fahrradladestation für E bikes wurde montiert.
Das Haus ist für die Zukunft also gut gerüstet.
Am folgenden Sonntagvormittag hatte Wanderführer Michael Coconcelli 12 Mitwanderer bei sich, die über die Teufelsschlucht zur Eninger Weide wanderten. Oben bot die Familie Engelhardt ein Weißwurstfrühstück an, das viele Besucher nutzten.
Das Discgolf Spaßturnier sorgte für Bewegung und gute Laune.
Gut besucht war auch das offene Volksliedersingen. Herbert Stöhr am Akkordeon, Klaus Nonnenmacher und Heiner Engelhardt, Gitarre musizierten gekonnt. Hermann Walz und Ursel Reich führten durch das kurzweilige Programm. Eien besondere Einlage war das Spätzle Lied gesungen von Ursel Reich und Gretel Lapp.
Bis in den späten Nachmittag erklangen Volkslieder und gegen Schluß alte Schlager.
Damit endete das Jubiläumswochenende, das viele Helfer vorbereitet hatten und das trotz der vielen anderen Veranstaltungen in der Umgebung gut besucht wurde.
hw
Fotos: HD Strobel und Hermann Walz