Bericht von der Sommerwanderung „Wasserreich“ im August

Zu einer abwechslungsreichen Wanderung von Seeburg durch die Trailfinger Schlucht mit Ziel Rietheim hatte die Wanderführerin Bernadette Rieger eingeladen. Die Tage vorher hatte es sehr viel geregnet, sodass es fraglich war, wie das Wetter am Sonntag sein würde.
Doch die Gruppe von 8 Interessierten ließ sich nicht beirren. Die Anfahrt nach Seeburg wurde mit Privat PKW’s zurückgelegt.
Zuerst statteten wir der evang. Johanneskirche einen Besuch ab. Die beeindruckenden Fresken in der spätroman. Apsis stammen aus einem alten Bau aus dem 14. Jahrhundert. Seeburg liegt am Zusammenfluss von Fischburg-, Mühl- und Seetal. Das Dorf liegt auf einer mächtigen Barriere von Sinterkalk, der als begehrter Baustoff früher abgebaut wurde. Außerdem wurden aufgrund des Wasserreichtums früher 9 Mühlen in Seeburg betreben. Der Weg führte durch das Mühltal, einer romantischen Schlucht mit mächtigen Felsen, Farnen, Moosen sowie vieler umgestürzter Bäume. Dann erreichte die Gruppe den Ermsursprung, ein großer Teich mit reichhaltig sprudelnden Quellen. Die mittlere Schüttung beträgt 335 l/s. Das Wasser dient der Wasserversorgung von Seeburg sowie der Elektrizitätsgewinnung. Nach einem Weg von 32 km mündet die Erms bei Neckartenzlingen dann in den Neckar.
Nun war eine Pause angesagt. In der Nähe von Trailfingen führte die Wanderung durch ein Seitental auf die Höhen oberhalb von Münsingen. Diese sind geprägt von Bergkuppen, Feldern, Wiesen, Weiden und Wacholderheiden. Das Naturschutzgebiet Schopflochberg und NSG Seetalhalde-Galgenberg bildet einen Biotopverband. Die Halbtrockenrasen mit Weidbuchen, Hecken, Feldgehölzen, angrenzenden Streuobstwiesen und Wäldern bilden ein wertvolles Refugium für zahlreiche Pflanzen- u. Tierarten, wie z.B. Braunkehlchen, Steinschmätzer, verschiedener Enzianarten, dem Alpenpippau und Katzenpfötchen. Es sind wertvolle Rückzugsgebiete für viele Arten. Der Galgenberg bot eine schöne Aussicht auf Münsingen und Umgebung.
Nun ging es durchs Seetal und über die B365 auf einem Sträßchen nach Rietheim, das zu Münsingen gehört. Unterwegs kamen wir am NSG Kälberberg-Hochberg vorbei.
Die Gründung des Dorfes Rietheim dürfte durch seine Lage in einem Vulkankrater mit Austritt verschiedener Quellen begünstigt worden sein. Der Schwäbische Albverein Rietheim ist sehr rege. Er hat ein Vereinsheim mit Mosterei gebaut und bietet 1x im Monat Kaffee und Kuchen an. Übrigens steht in den Blättern des Schw. Albverein Nr. 3/2025 auf Seite 22-23 ein Artikel über die Ortsgruppe. Leider war an diesem Tag das Vereinsheim geschlossen, sodass wir erst in Eningen eine Gaststätte finden konnten. Ohne nennenswerten Regen gingen die Teilnehmer/innen mit vielen neuen Eindrücken und Erlebnissen nach Hause.